Menschen mit Psychosen finden häufig den Weg in die Psychiatrie, sei es aus eigenem Leidensdruck oder – nicht selten - auf Veranlassung Dritter. Daher kommen vermutlich alle im psychiatrischen Setting Tätige im Laufe des beruflichen Lebens in Kontakt mit dieser Gruppe von Patient*innen. Dabei werden Helfer*innen immer wieder auf verschiedene Weisen in ihrer Professionalität (heraus)gefordert.
Das Seminar möchte Helfer*innen in psychiatrischen Kontexten einen Einblick geben in die Erlebens- und Erfahrungswelten von Patient*innen mit Psychosen und Fertigkeiten für den Umgang mit den Betroffenen und ihren Angehörigen vermitteln, bzw. diese ausbauen.
Folgende Inhalte sollen behandelt werden
- Basiswissen Psychose: Überblick im Begriffe-Dschungel
- Besonderheiten im Kontakt und der Beziehungsgestaltung mit psychotischen Patient*innen
- Recovery- und Ressourcenorientierung
- Umgang mit Angehörigen
- Umgang mit "schwierigen" Situationen (z.B. Verweigerung der Medikation, Suizidalität)
- Selbstfürsorge für die Helfer*innen
Das Besondere an diesem Seminar Im Rahmen des Seminars werden Sie Gelegenheit haben, sich mit einem selbst Betroffenen auszutauschen. Herr Markus Weiter erkrankte vor einigen Jahren an paranoider Schizophrenie, konnte jedoch, trotz der Schwere seiner Erkrankung, bis heute gesunden. Er ist inzwischen als Sozialarbeiter tätig und unterstützt andere psychisch erkrankte Menschen in seiner täglichen Arbeit. Herr Weiter wird über seine Erkrankung sprechen und - noch viel wichtiger- seinen Weg zurück zu einem gesunden selbstbestimmten Leben aufzeigen. Die Schilderungen seines persönlichen Genesungswegs werden um das Recovery Modell ergänzt, das er auch theoretisch erläutern wird.
Ziele
- das innere Erleben psychotischer Patient*innen besser nachvollziehen können
- theoretisches Wissen erwerben und praktisch anwenden
- Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung üben
- die eigene therapeutische Haltung und das therapeutische Verhalten überprüfen
- mehr Handlungskompetenz gewinnen
Methoden
Theorievermittlung und kollegialer Austausch, Videobeispiele, Kleingruppenarbeiten, Fallbesprechungen und Rollenspiele, Selbstreflexion.