Schmerz ist eine komplexe subjektive Sinneswahrnehmung, die als akutes Geschehen den Charakter eines Warn- und Leitsignals aufweist. Beim chronischen Schmerz geht der Charakter des Warnsignals verloren. Dieser wird in der heutigen Zeit als eigenständiges Krankheitsbild (chronisches Schmerzsyndrom) gesehen und behandelt. Patient*innen, die unter chronischen Schmerzen leiden, haben in der Regel viele Arztbesuche, Untersuchungen und, wenn keine Linderung der Symptome einsetzt, Enttäuschungen hinter sich. Häufig leben sie zurückgezogen und auf den Schmerz fokussiert. Das Gefühl der Vernachlässigung stellt sich bei den Patient*innen schnell ein – dies ist oft ein bekanntes Muster aus der Kindheit. Für Pflegende stellen ihre Schmerzen und Klagen eine Herausforderung dar. Wir fühlen uns ohnmächtig und hilflos. Aus diesem Teufelskreis gilt es auszubrechen!
Inhalte
- Definition somatoforme Schmerzstörung
- Möglichkeiten der Schmerzerfassung, -messung und Verlaufskontrolle
- Anleiten des Schmerztagebuches
- Komorbidität Schmerz / Depression
- nicht medikamentöse schmerzlindernde Maßnahmen bündeln
- hilfreiche Körperübungen selbst erfahren
- Pflegestandard, Pflegeplanung für Schmerzpatient*innen erarbeiten
Ziele
- Kenntnisse vertiefen
- mehr Verständnis für die Erkrankten erlangen
- Aufbau einer tragfähigen Beziehung
- Reflexion der eigenen Abwehr
- eine wertschätzende Haltung einnehmen können
Methoden
Vortrag, Austausch innerhalb der Gruppe, ggf. Rollenspiele und Fallbesprechungen mit der Methode der kollegialen Beratung