Das Asperger-Syndrom und andere Autismus-Spektrum-Störungen im Erwachsenenalter

Das Interesse der Erwachsenenpsychiatrie und –psychotherapie am Thema der Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) hat in der letzten Dekade deutlich zugenommen. Dies ist der Einsicht geschuldet, dass bei vielen erwachsenen Patient*innen, die klinisch unter der Diagnose einer atypischen Depression, Zwangsstörung, Angsterkrankungen aber auch Persönlichkeitsstörungen oder atypischen schizophreniformen Störungen behandelt werden, ein Asperger-Syndrom oder eine Autismus-Spektrum-Störung der Schlüssel zum Verständnis der oft bunten Symptomatik ist.
Diese Symptomatik reicht von heftigen psychosozialen Konflikten in den Familien, den Beziehungen oder am Arbeitsplatz bis hin zu vielfältigen oft atypischen Symptomen wie Kommunikationsstörungen, Missverständnissen, dissoziativen Zuständen, Anspannungszuständen und psychosenahen Erlebensweisen. Nach unserer Erfahrung unterscheiden sich Patient*innen mit ASS, die sich primär in der Erwachsenenpsychiatrie vorstellen, durchaus von solchen, die bereits im Kindes- oder Jugendalter diagnostiziert wurden.
In diesem Workshop werden die Besonderheiten dieser großen Patientenuntergruppe in Hinblick auf Symptomatik, komorbide andere psychische Symptome, Diagnostik und Therapie thematisiert. Unter anderem sollen dabei das in Freiburg entwickelte Konzept einer ambulanten Gruppentherapie und erste Erfahrungen mit einem spezifischen stationären Therapieprogramm für diese Patientengruppe vorgestellt werden.

Inhalte

  • Klinische Präsentation des Asperger-Syndroms und anderer hochfunktionaler Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) in der Erwachsenenpsychiatrie (Kasuistiken & Videos)
  • Standards der klinischen und psychometrischen Diagnostik der ASS
  • Neurobiologie der ASS: dysexekutive Hypothese, gestörte Theory of Mind, defizitäre zentrale Kohärenz
  • Komorbiditäten und atypische Präsentationen (Kasuistiken & Videos)
  • Psychotherapie der ASS: ambulante Gruppentherapie, Einzeltherapie, stationäre psychotherapeutische Behandlungskonzepte

Methoden
Vorträge, Videos, Kasuistische Falldiskussionen, Diskussionsrunden

Zertifizierung
Für das Seminar werden von der LÄK voraussichtlich 20 Punkte angerechnet.

Termin
02.07.-03.07.2025
1. Tag: 10.00-18.00 Uhr
2. Tag: 9.00-17.00 Uhr

Referent
Prof. Dr. Ludger Tebartz van Elst

Seminarnummer
251-32-B

Kursgebühr
Frühbucherpreis: 445,00 €
ab 02.05.2025: 490,00 €

Zielgruppe
Ärzt*innen, Heilerziehungspfleger*innen, Pflegepersonen, Psychotherapeut*innen, Sozialarbeiter/-pädagog*innen, Fachtherapeut*innen

Maximale Teilnehmerzahl
26

Referent
Prof. Dr. Ludger Tebartz van Elst

Professor für Psychiatrie und Psychotherapie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; Stellvertretender Ärztlicher Direktor und Leitender Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinik Freiburg;

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Inga Weise Bildungsreferentin