Die therapeutische Beziehung gilt neben der Überzeugtheit von der angewandten Methodik und einem flexiblen Umgang mit den eingesetzten Methoden als eine der wichtigsten allgemeinen Wirkfaktoren in der Psychotherapie. Gleichzeitig wird die Beziehungsarbeit mit Borderlinepatient*innen häufig als schwierig und kräftezehrend erlebt. Die Instabilität in Beziehungen ist eins der Kernmerkmale bei der Borderlinepersönlichkeitsstörung und ist von Idealisierungen und Abwertungen sowie einer starken Angst vor dem Verlassenwerden geprägt. Diese Thematik zeigt sich natürlich nicht nur im Alltag der Patient*innen, sondern wird auch im therapeutischen Setting spürbar. Die Betroffenen selbst haben außerdem nicht selten eine längere Geschichte an zum Teil als schwierig erlebten Beziehungserfahrungen mit verschiedenen Behandlergruppen erfahren und starten daher oft skeptisch und misstrauisch in eine neue Therapie. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, wie wichtig ein guter und reflektierter Start in die Beziehungsgestaltung mit dieser Patientengruppe ist.
Ziele
- Borderlinespezifische Symptomatik (u. a. beziehungsrelevante Schemata, typische Verhaltens- und Erlebensmuster) bezogen auf die Relevanz für die therapeutische Beziehungsgestaltung kennenlernen und einordnen.
- Fallstricke und Lösungsmöglichkeiten in der therapeutischen Beziehungsgestaltung bei Borderline erarbeiten und praktisch ausprobieren.
- Die eigene therapeutische Haltung ggü. den Patient*innen als Grundlage für eine gelungene Beziehungsgestaltung reflektieren.
Methoden
Interaktiver Vortrag, Rollenspiele, Kleingruppenübungen, Selbsterfahrung
Zertifizierung
Für das Seminar werden von der LPK voraussichtlich 20 Punkte angerechnet.
