Update Transidentität

In der psychotherapeutischen und ärztlichen Praxis begegnen uns immer häufiger Menschen, die sich als transsexuell, transident oder auch non-binär definieren. Damit verbunden ist auf Seiten der betroffenen Personen zum einen die Hoffnung und Erwartung, in der erlebten Identität respektiert und auch angesprochen zu werden, zum anderen aber auch Unterstützung bei der „Transition" oder aber Klärungshilfe bezüglich des eigenen Wunsches zu erhalten. Im Kontext psychotherapeutischer und ärztlicher Arbeit betrifft dies häufig die Bitte um psychotherapeutische Begleitung und/oder um die Ausstellung eines Indikationsschreibens für die sogenannten „Geschlechtsangleichenden Maßnahmen".
Behandler*innen sehen sich im Zusammenhang mit dieser Thematik mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert und fühlen sich oft so verunsichert, dass sie die Behandlung dieser Gruppe von Patient*innen ablehnen. Die stetig wachsende Zahl an neuen Begrifflichkeiten, sowie psychische Komorbiditäten erschweren es zusätzlich, zu einer Einschätzung zu gelangen und nach wenigen (Therapie)Stunden z. B. die Indikation für eine i. d. Regel zumindest zum Teil irreversible körpermodifizierende Maßnahme zu stellen. Zu guter Letzt sind die Grundlagen der Beurteilung, z. B. die Begutachtungsanleitung „Geschlechtsangleichende Maßnahmen bei Transsexualität“ des MD und die AWMF-Leitlinien nicht ausreichend bekannt.

Inhalt

  • theoretische Grundlagenvermittlung, Begrifflichkeiten, kurzer Einblick in die Historie
  • klinische Erscheinungsformen und psychiatrische Komorbiditäten bei Erwachsenen werden anhand von Fallvignetten anschaulich gemacht
  • Diagnostik nach ICD 10 und ICD 11
  • Grundlagen therapeutischer Arbeit mit trans Personen
  • Vorgehensweise im klinischen Alltag anhand der Begutachtungsanleitung der Krankenkassen/MDK und der S3 Leitlinie.

Ziel ist es, den Teilnehmer*innen Sicherheit im Umgang mit dem breiten Spektrum an transidenten Entwicklungen zu vermitteln und sie darin zu ermutigen, sich dieser Gruppe von Personen zuzuwenden und sie auf ihrem jeweiligen Weg therapeutisch zu begleiten.

Methoden
Vortrag mit Fallbeispielen, Austausch und Diskussion (gerne mit Fallbeispielen aus dem Plenum).

Zertifizierung
Für das Seminar werden von der LÄK voraussichtlich zehn Punkte angerechnet.

Termin
02.04.2025
10.00-18.00 Uhr

Referentin
Dr. Gundula Berka-Klinger

Seminarnummer
251-19

Kursgebühr
Frühbucherpreis: 265,00 €
ab 02.02.2025: 295,00 €

Zielgruppe
Ärzt*innen, Psychotherapeut*innen

Maximale Teilnehmerzahl
22

Referentin
Dr. Gundula Berka-Klinger

Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie; begleitet seit mehr als 20 Jahren ärztlich und psychotherapeutisch transidente Menschen

Sie haben Fragen?
Inga Weise Bildungsreferentin